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Familie Post

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Quelle : Wappen und Logo aus dem Buch  von  Heinz Seguweit zum 200jährigen Bestehen der Firma

Die Familie Post entstammt einem Rittergeschlecht, das um das Jahr 1290 in der Gegend von Paderborn ansässig war.

Ein Kord Post legte 1700 oder 1702 einen Hammer am Söding am Hasperbach an und verschaffte durch seine Geschäftstüchtigkeit dem Namen Post einen guten Ruf.

Er hinterließ seinen Söhnen Johann Diedrich und Johann Caspar den Hammer und ein Eisenkommissionsgeschäft.

Die Brüder setzten sich 1737 auseinander.

Johann Diedrich erhielt Hammer am Söding und in Wehringhausen.

Diese Hämmer gingen ursprünglich auf Sensen, später wurden auch Ambosse, Messer, Hauer usw. fabriziert.

Unter den Leitern der Firma Johann Diedrich Post ragt besonders ein Johann Diedrich hervor, der das Geschäft 1786 von seiner verwitweten Mutter übernahm.

Er erbaute noch eine Fabrik an der Ruhr, die Munition an den Staat lieferte und deshalb in großen Ansehen stand.

Sein Weitblick und dem Interesse für die Allgemeinheit verdankt das märkische Eisengewerbe mancherlei.

Er benutzte seine freundschaftlichen Beziehungen zu dem damaligen Kriegsrat und Fabrik-Kommissarius Eversmann, dem Förderer der märkischen Industrie, um für das heimische Gewerbe Vorteile zu erringen.

U.a. veranlaßte er mit Erfolg in den für die Eisenindustrie schlechten Geschäftsjahren, Ende des 18.Jahrhunderts, ein Gesuch der Hagener Kaufleute an den König um Zollschutz.

Die Firma nahm unter seinem Sohne, Kommerzienrat Wilhelm Post, einen guten Fortgang und erreichte in den 30er Jahren seinen Höhepunkt.

Der Ingenieur Adolf Bechem (1852–1904) hatte 1878 die erste Niederdruck-Dampfheizung in Hagen gebaut.

1881 wollte Post mit Bechem eine Fabrik für Zentralheizungen gründen.

1893 vermietete der damalige Eigentümer Wilhelm Post das Geschäft, weil er 1881 mit Adolf Bechem eine Fabrik für Zentralheizung gegründet hatte.

Sie entwickelten einen elektro-pneumatischen Wärmetelegraph und verbesserten das Schmiedefeuer mit Wasserstaub.

Der zweite Sohn des Kordt Johann Caspar Post verband sich nach der Trennung von seinem Bruder mit dem Klingenschmied Friedrich Engels in Eilpe.

Dessen Vorfahr Clemens war vom Großen Kurfürsten die Aufsicht über die eingewanderten Klingenschmiede übertragen worden.

Johann Caspar heiratete die Tochter von Friedrich Engels und wurde Teilhaber des Geschäfts.

Die Regierung übertrug das dem Clemens bewiesene Wohlwollen auch auf seine Nachkommen.

Als Engels um die Konzession zur Anmlage eines zweiten Hammers nachsuchte, gegen die seine Konkurrenten Einspruch erhoben hatten, wurde sie ihm von Friedrich II. gewährt und dazu ausdrücklich bemerkt, " den Engels dabei zu handhaben und zu schützen".

Die Witwe Post wurde 1773 erlaubt, " einige besondere Zeichen auf die ihrer Fabrik verarbeiteten und zu einer beträchtlichen Vollkommenheit mit schweren Kosten und vieler Mühe gebrachten blauen Sensen von Stahl privative sich zu bedienen, um dadurch der vorzüglichkeit ihrer Waren ein Unterscheidungsmerkmahl vor anderen zu geben." 

Die Söhne Johann Caspars gründeten die heute noch bestehende Firma Joh. Caspar Post Söhne, die immer im Besitz der Familie geblieben ist.

Sie befaßte sich zuerst hauptsächlich mit Kommissionshandel, Stahl- und Eisenwarenfabrikation, ersterer wurde in den 40er Jahren aufgegeben und Tempergußfabrikation eingeführt.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der sich durch großen Unternehmensgeist auszeichnende Johann Friedrich Post Leiter des Werkes, der die Pläne für die Anlage eines Puddelwerkes fertig hatte, ehe noch jemand in hiesiger Gegend an eine Solche dachte; schwere Krankheit hinderte ihn an der Ausführung.

Mit den Klingenschmieden wanderten auch die Familien Schaberg, Butz, Hassel und Adian ein.

Aus der Familie Schaberg war der so hochgeschätzte Sanitätsrat Dr. Schaberg, der spätere Ehrenbürger der Stadt, hervorgegangen.

Ein Nachkomme der Butz war der Buchhändler Gustav Butz, der als Redakteur der Hagener Zeitung auf das geistige, vor allem das politische Leben Hagens einen wesentlichen Einfluß gehabt hat.

Quelle des Textes: Dr. Auguste Elbers aus dem Buch der Stadt Hagen von 1928

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Friedrich Wilhelm Post

1798 - 1865

Wilhelm Carl Johann Diederich Post

1852 - 1896

Wilhelm Carl Johann Diederich Post war Sohn des Kommerzienrates Friedrich Wilhelm Post (1798–1865) und Bertha Eleonore Conradine geb. Vorster (1822–1890).

1881 hatte er Auguste Amalie Alice, geb. Elbers geheiratet, mit der er fünf Töchter und einen Sohn hatte.

Ihre Tochter Agnes Hedwig Bertha Post (1884–1950) heiratete Adolar Edwin Klein.

1892 war ihre Villa Post bezugsfertig.

Die Beschreibung des unteren Gemäldes lässt weitere Rückschlüsse auf die Chronik

werfen.

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Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann

Das auf 1852 datierte Gemälde zeigt den Unternehmer und Kommerzienrat Friedrich Wilhelm  Post (*1798, †1865) aus Wehringhausen und seine Ehefrau Bertha geb. Vorster (*1822, †1890).

Auf dem Schoß der Mutter ist der im September 1852 geborene Sohn und Erbfolger Wilhelm (†1896) zu sehen.

Möglicherweise wurde das Kleinkind erst später in das Gemälde eingefügt.

Dafür könnten die Qualität und das etwas „hineingesetzte“ Motiv sprechen.
Das Ehepaar ist von den Töchtern Caroline (*1844, †1897), Agnes (*1845, †1874) und Eleonore (*1847, †1919) eingerahmt.

Die älteste  Tochter Caroline, auf dem Gemälde an der rechten Seite der Mutter, heiratete 1863 den Düsseldorfer Unternehmer Otto Sartorius (*1831, †1889), aus der Ehe stammten fünf Kinder.

Eleonore, auf dem Gemälde links vom Vater, ging 1866 mit Gustav Cramer die Ehe ein, das Ehepaar hatte vier Kinder.

Nach dem Tod des ersten Ehemanns heiratete sie 1874 den Hagener Bankier Carl Theodor Osthaus.

Die jüngste Tochter Agnes, sie neigt sich auf dem Bildnis dem Bruder zu, war seit 1866 mit dem Arzt Dr. Philipp Jakob Gosebruch verheiratet, mit ihm hatte sie drei Kinder.
Der auf dem Gemälde auf dem Schoß der  Mutter als Kleinkind abgebildete Sohn Wilhelm führte nach dem Tod des Vaters das Unternehmen weiter.

Er heiratete 1881 Alice Auguste Amalie Elbers (*1862, †1932), fünf Töchter und ein Sohn entstammten dieser  Ehe.

Sein Vater hinterließ ihm einen reichen Besitz und leistungsstarke Unternehmen.

Neben dem Handlungsgeschäft hatte Friedrich Wilhelm Post  die Schmieden und Stahlhämmer in Wehringhausen zu einer bedeutenden Fabrik ausgebaut.
Der Sohn Wilhelm erweiterte das Unternehmen.

Er beteiligte sich auch an neuen Firmen, wie der von Carl Bechem, R & H Vorster und der Accumulatoren Fabrik.

1891/92 errichtete er die Villa Post, heute Sitz der Hagener Volkshochschule.

Nach seinem Tod verlor die Familie aufgrund unternehmerischer Fehlleistungen erst die seit 1893 verpachtete Firma, 1922 dann auch den repräsentativen Wohnsitz.

Die in Wehringhausen ansässige Linie der Familie Post war damit erloschen.
 

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